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Brauche ich ein Hörgerät nach einem Hörsturz?

29. September 2022

Wenn Sie plötzlich einseitig und ohne erkennbare Ursache nicht mehr richtig hören, haben Sie vermutlich einen Hörsturz. Anders als man früher dachte, ist das meist kein Notfall, also kein Grund zur Panik.

Ob Sie in Folge des Hörsturzes ein Hörgerät benötigen, entscheidet sich erst nach einigen Wochen und ist nicht abhängig von einem zeitnahen Behandlungsbeginn. Trotzdem sollten Sie einen Hörsturz nicht auf die leichte Schulter nehmen und mit Ihrem Arzt Rücksprache halten.

Wann eine schnelle Therapie empfohlen wird

Eine kurzfristige Behandlung ist bei einem Hörsturz dann geboten...

  • ... wenn der Hörverlust vollständig ist.
  • ... das Gehör sehr stark beeinträchtigt ist (mehr auf: Kostenloser Hörtest).
  • ... wenn Taubheit droht, weil das andere Ohr ebenfalls stark schwerhörig ist oder taub ist.
  • ... wenn andere schwere Begleiterkrankungen (z.B. Herz-, Kreislauferkrankungen) vorliegen.
  • ... wenn einhergehender Schwindel oder Tinnitus vorliegen.

Was soll ich tun bei einem Hörsturz?

Bei weniger starken Symptomen lautet die Empfehlung der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte in der Regel, erst einmal abzuwarten und es ruhiger angehen zu lassen. Wenn sich das taube Gefühl im Ohr nach ein oder zwei Tagen nicht gebessert hat, haben Sie noch keine Behandlungschance vertan. Wenn Sie einen HNO-Arzt aufsuchen, untersucht er das Ohr zunächst auf einen mögliche Pfropf oder auf Flüssigkeit hinter dem Trommelfell in Folge einer Mittelohrentzündung. Wenn diese mechanischen Ursachen ausgeschlossen werden können, handelt es sich um einen Hörsturz.

Wie fühlt sich ein Hörsturz an?

Was heißt das genau? Bei einem Hörsturz verweigert das Ohr ganz plötzlich den Dienst, als wäre einseitig die Lautstärke herunter gedreht worden. Zusätzlich können Ohrendruck, Schwindel oder Ohrengeräusche auftreten, manchmal fühlt sich das Ohr auch pelzig an. Es kann unmittelbar nach dem Aufstehen passieren oder in besonderen Stresssituationen. Wann ein Hörsturz auftritt, ist ebenso wenig eindeutig auszumachen, wie die Ursache. Im Verdacht stehen Infekte, Entzündungen oder Stress als Auslöser. Das gilt aber auch nach vielen Jahren der Forschung noch als unsicher.

Was passiert im Ohr bei einem Hörsturz?

Was man jedoch sicher weiß ist, was bei einem Hörsturz im Ohr die Hörminderung verursacht. Die Haarzellen im Innenohr, die für die Schallweiterleitung zuständig sind, arbeiten aus bisher unbekannten Gründen nicht so wie sie sollten. Häufig sind von der Hörminderung nur bestimmte Frequenzbereiche betroffen.

Muss man einen Hörsturz behandeln?

Auch wenn die Symptome einschneidend sind, verschwinden sie in vielen Fällen von selbst wieder, manchmal allerdings erst nach einigen Wochen. Muss der Hörsturz behandelt werden, dann wird in der Regel eine Kortisontherapie vorgenommen, seltener eine teurere Sauerstoffüberdruckbehandlung. Die Kortisontherapie wird von der Krankenkasse übernommen, die Kosten anderer Therapien, deren Wirksamkeit nicht belegt werden konnten, nicht.

Hörgerät bei bleibender Hörminderung?

In einigen Fällen verschwinden die Symptome nicht vollständig. Bleibt eine deutliche Hörminderung auch nach einigen Wochen, wird mithilfe eines Hörtests das Ausmaß des Hörverlusts ermittelt. Bei einer Hörminderung von 25 Dezibel oder mehr, wird der HNO Ihnen das Tragen eines Hörgerätes empfehlen bzw. verordnen. Ein Hörgerät ist auch dann sinnvoll ist, wenn die Hörfähigkeit des anderen Ohres nicht beeinträchtigt ist. (mehr auf: BiCROS- & CROS-Hörgeräte)

Wann ist ein Hörgerät nach einem Hörsturz sinnvoll?

Eine deutliche, bleibende Hörminderung auf einer Seite wirkt im Alltag sehr störend. Mit einseitigem Hörverlust ist es deutlich schwieriger, Gesprächen in größerer Runde zu folgen oder die Richtung auszumachen, aus der ein Geräusch kommt. Manchmal werden nach einem Hörsturz laute Geräusche als besonders unangenehm wahrgenommen werden.

Wie hilft das Hörgerät?

In all diesen Fällen kann ein vom Hörakustiker optimal programmiertes Hörgerät Abhilfe schaffen:

  • Das System unterstützt genau bei den Frequenzen, die gemindert sind oder fehlen.
  • Störende Geräusche können minimiert werden und lenken somit nicht vom Wesentlichen ab.
  • Dreidimensionales Hören ist wieder möglich und Gespräche in geselliger Runde stellen keine Herausforderung mehr dar.
  • Es gibt auch Hörgeräte, die bei Tinnitus helfen. 

Also auch bei bleibender Beeinträchtigung durch einen Hörsturz kann Ihr Hörakustiker Ihnen helfen. Grundsätzlich birgt ein unbehandelter Hörverlust ein erhöhtes Demenzrisiko und er bedeutet auch immer einen Verlust an Lebensqualität. Zögern Sie deshalb nicht und lassen sich von einem Hörakustiker Ihres Vertrauens beraten. Alle Menschen in Köln, Bonn oder Bergisch Gladbach und Umgebung beraten wir natürlich gerne in einem unserer Fachgeschäfte.