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Helfen Hörgeräte gegen Demenz?

17. August 2022

In den vergangenen Jahren haben namhafte wissenschaftliche Studien gezeigt, welch große Rolle Hörgeräte bei der Vorbeugung und Behandlung von Demenz spielen können. Unter Experten gilt Schwerhörigkeit als der größte beeinflussbare Risikofaktor bei Demenz.

Eine frühzeitige Behandlung von Hörverlust ist deshalb sehr wichtig, ein kostenloser Hörtest bei einem Hörakustiker oder HNO-Arzt bei Anzeichen von erstem Hörverlust ein absolutes Muss. 

Wieso helfen Hörgeräte, Demenz vorzubeugen?

Warum Hörgeräten eine so wichtige Funktion zukommt bei der Vorbeugung von Demenz, ist leicht zu erklären. Schon eine leichte Hörminderung führt zu einer dauerhaft hohen Belastung bestimmter Bereiche des Gehirns, weil Hören dann eine besonders starke Konzentrationsleistung erfordert.

Da die Kapazität der Hirnleistung begrenzt ist, führt dieser Zustand dazu, dass andere Hirnleistungen vernachlässigt werden. Wird das Hören vor allem im Gruppen-Umfeld zu anstrengend, ziehen sich die betroffenen Menschen immer mehr zurück, die soziale und damit auch geistige Aktivität lässt weiter nach.

Hören und Demenz – zwei Faktoren kommen zusammen

So kommen zwei große Risikofaktoren für Demenz zusammen: Die einseitige Konzentration auf das Hören, führt zu einer Vernachlässigung anderer Bereiche des Gehirns, das Gehörte wird beispielsweise schlechter abgespeichert.

Der zweite Faktor ist die soziale Isolation. Wird das Hören zu anstrengend, reduzieren die Betroffenen ihre sozialen Kontakte. Die geringere Kommunikation und auch verminderte akustische Reize aus der Umgebung wie Vogelzwitschern, Windgeräusche oder Kinderlachen führen zu einer schleichenden Vereinsamung. Beide Faktoren begünstigen eine Demenzerkrankung.

Hörgeräte: eine wichtige Vorbeugung gegen Demenz

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Zum Glück lässt sich eine Hörminderung sehr gut und „nebenwirkungsfrei“ behandeln. Moderne Hörgeräte können Hörverlust sehr gut ausgleichen und dem beschriebenen Verlust an Gesundheit und Lebensqualität entgegensteuern.

Unsere Kunden berichten uns immer wieder, wie groß der Gewinn an Lebensqualität und Lebensfreude durch die Hörhilfen für Sie sind. Gerade im Hinblick auf Demenz sollten Eitelkeit oder finanzielle Erwägungen einer Behandlung von Schwerhörigkeit nicht im Wege stehen.

Moderne Hörgeräte, vor allem In-Ohr-Hörgeräte (siehe Abbildung), sind sehr unauffällig. Und auch die preisgünstigen Modelle (Nulltarif) sind so leistungsstark, dass diese Argumente nicht mehr gelten.

Hörverlust: Je früher behandelt, desto besser

Je früher eine beginnende Schwerhörigkeit mit einem Hörgerät behandelt wird, desto geringer ist das Risiko einer Demenzerkrankung. Je länger Sie warten, desto mehr muss das Gehirn sich an das veränderte Hören anpassen, eine Leistung die dem Gehirn mit zunehmendem Alter immer schwerer fällt.

Grundsätzlich gilt: Wird ein Hörverlust nicht behandelt, baut der Mensch deutlich schneller geistig ab. Das hat zuletzt eine umfangreiche Studie der Universität in Bordeaux gezeigt. Während ein unbehandelter Hörverlust das Demenzrisiko um ein Vielfaches erhöhte, konnten Hörgeräteträger und Hörgesunde ihre geistige Fitness gleichermaßen bewahren.

Wie stark erhöht Schwerhörigkeit das Demenzrisiko?

Schon eine geringgradige Schwerhörigkeit, die unbehandelt bleibt, verdoppelt das Demenzrisiko der Betroffenen. Von den rund 3.500 Tausend Teilnehmenden einer Langzeitstudie der Universität Leipzig entwickelten rund 25 Prozent eine Demenz, die mit einem Hörverlust in Verbindung stand.

Kein anderes Sinnesorgan hat so großen Einfluss auf die geistigen Fähigkeiten wie das Hören, eine Sehbehinderung hatte dagegen keinen Einfluss auf eine Demenzerkrankung.

Wie genau hängen Alter und Hörverlust zusammen?

Die Schwerhörigkeit im Alter hängt vor allem von den beweglichen Haarzellen im Innenohr ab. Mit zunehmendem Alter verkümmern die Haarzellen, die für die Umwandlung der akustischen Wellen in elektrische Impulse zuständig sind.

Die so schwächer werdenden Signale des Gehörs beeinträchtigen die Funktion der Nervenzellen im Hippocampus, wodurch Gedächtnisinhalte verloren gehen.

Welches Hörgerät bei Altersschwerhörigkeit?

Aber welches Hörgerät ist bei Altersschwerhörigkeit das Richtige? Einige Hersteller werben mit Hörgeräte-Technologien, die in besonderem Maße die Klangverarbeitung des Gehirns berücksichtigen, also dass Gehirn bei der Interpretation der Klänge besonders unterstützen.

Bei einer bereits vorhandenen Demenz spielt außerdem die Handhabung eines Hörgeräts eine Rolle. Bei starkem Hörverlust ist möglicherweise sogar ein Implantat die beste Lösung. Lassen Sie sich dazu gerne in Ruhe von Ihrem Hörakustiker beraten.

Leben Sie in Köln, Bonn, Bergisch Gladbach oder der Umgebung? Dann vereinbaren Sie am besten gleich einen Beratungstermin bei uns. Unser Team freut sich darauf, Sie kennenzulernen.